danke Jer
Der kalte Wind blies gegen ihre Klamotten, zerrte an ihr als wäre er wütend auf sie. Diese Nacht hatte sie sich den Zorn der Natur zugezogen. Verbittert presste Bonnie ihre Lippen zusammen. Sie hatte schwarze Magie benutzt, und das nicht um Klaus zu vernichten, sondern um ihn zu retten.
Sie hatte all ihre Freunde betrogen, alles vernichtet wofür sie so lange gekämpft hatten. Aber sie hatte sie nicht aufgeben können. Denn Klaus' Tod, hätte den Tod aller bedeutet.
Den von Caroline, Abby... ja sogar um Stefan und Damon wäre es schade gewesen. Und Tyler... Tyler den sie geopfert hatte um Klaus zu retten. Nun ja.. nicht wirklich geopfert, Tyler war zwischen den Welten gefangen, zwischen der Welt der Lebenden und der Toten.
Während Klaus in seinem Körper herumlief...
Wie sollte sie das nur wieder in Ordnung bringen?
Eine kleine Stimme in ihrem Kopf war dagegen. Warum sollte sie es überhaupt in Ordnung bringen? War sie nicht immer nur der Rettungsanker? Die Geheimwaffe, wenn wieder alles schief lief?
Keiner ihrer Freunde scherte es wie sehr sie sich selber in den Sog der schwarzen Magie stellte, wie tief sie unterging. Hauptsache sie könnte nur allen helfen. War es das was sie von ihrem Leben wollte?
Stets der Lückenfüller sein? Wohl kaum.
Aber hatte sie denn eine andere Wahl?
Wieder die kleine Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte das an sich selber denken solle, das beste aus ihrem Leben machen.
Mit einem tiefen Seufzer ging sie weiter. Die ersten Tropfen klatschten auf ihren Kopf, durchnässten ihre Haare.
Binnen weniger Sekunden war sie nass bis auf die Knochen. Nun sah sie genau so aus wie sie sich fühlte, Verloren.
Irgendwann tauchte ihre Straße vor ihr auf und Bonnie beschleunigte ihren Schritt.
Endlich zog sie mit klammen Fingern ihren Haustürschlüssel aus der Tasche und schob ihn ins Schloss.
Als sie ins Haus trat und die drückende Stille wahrnahm, brach die Verzweiflung noch einmal über sie herein. Sie war ganz allein.
Apathisch schloss Bonnie die Tür, legte die Schlüssel weg und ging in ihr Zimmer wo sie sich aus den nassen Klamotten schälte. Dann warf sie einen Blick zum Bad rüber und entschied sich duschen zu gehen.
Einige Zeit später lag sie in ihrem Bett, zugedeckt und trocken. Aber immer noch allein.
Irgendwann schlief sie ein und so blieben die Tränen die langsam ins Kopfkissen tropften unbemerkt.